Nutzen der Sensorischen Integrationstherapie (SI)
für Jugendliche und Erwachsene
Sensorische Einflüsse tragen bei jedem Menschen dazu bei, ein Kontinuum von Grundvorstellungen zu prägen. Die Forschung der ET-SI ermöglicht es, die Reaktionen auf sensorische Verarbeitungsprozesse besser zu verstehen und fügt so dem Verständnis für menschliche Verhaltensweisen eine neue Dimension hinzu (Dunn, 2010, 2012). Anliegen der Sensorischen Integrationstherapie ET-SI ist es, die Theorien über menschliches Verhalten, dessen kognitive und emotionale Steuerung, weniger zu ersetzen, als mehr zu ergänzen.
Anhand der Studienlage verdichten sich in jüngerer Zeit Annahmen, dass sensorische Verarbeitungsvorgänge, bzw. deren Störungen, auch bei psychiatrischen Krankheitsbildern wie z.B. der Schizophrenie eine bedeutsame Rolle spielen (Foxe, 2016). Ebenso zeigt die Forschung zur Sensorischen Verarbeitung im Laufe einer Lebensspanne, dass Menschen, die älter als 65 Jahre sind zunehmende Einschränkungen nicht nur ihrer Seh- und Hörfähigkeit, sondern auch ihrer taktilen, propriozeptiven und vestibulären Diskrimination aufweisen (Dunn et al., 2015).
Wer am gesellschaftlichen Leben in Zufriedenheit teilhaben möchte, sollte sich auf seine sensorische Systeme verlassen können, oder zumindest wissen, wie er mit seinen „Macken“ zurechtkommt. Wie gehen diese mit ihrer sensorischen Verarbeitung um? Wann wird aus einer „Macke“ eine „bizarre Persönlichkeit“? Zahlreiche Erwachsene „stolpern“ oder „scheitern“ in Krisensituationen beispielsweise an ihrer vestibulären oder taktilen Überreaktion (Blanche et al., 2014). Die Teilnehmer des Seminars lernen grundlegende Zusammenhänge der sensorischen Verarbeitung zu verstehen. Sie lernen Instrumente kennen, mit denen sie bei Erwachsenen die sensorischen Verarbeitungsvorgänge überprüfen können wie z.B. „The Adult & Adolescent Sensory History ASH“ (May-Benson 2015).
Teilnehmer lernen in Arbeitsgruppen Fragen nachzugehen, wie sich eine sensorisch-integrative Verarbeitungsproblematik z.B. für geriatrische, psychiatrische oder Schmerzpatienten auswirken kann. Anhand von Fallbeispielen und Selbsterfahrungsanteilen lernen sie mögliche relevante Krisenbereiche zu identifizieren. Teilnehmer lernen die Grundsätze der Sensorischen Integrationstherapie „Fidelity Measure“ (Parham, 2009) kennen und lernen wie SI-Therapie als ergänzenden Teil des ET-Interventionsmanagement bei ihren Klienten sinnvoll einsetzen können.
Zielgruppe
Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Physiotherapeut:innen, Heilpädagog:innen
Referent:innen
Dagmar Schuh, Ergotherapeutin SI/DVE und SI-Lehrtherapeutin DVE
Marina Neher, Ergotherapeutin SI/DVE, Systemische Beraterin, Familientherapeutin
Preis
180,00 Euro, DVE-Mitglieder 140,00 Euro, SIGA*-Mitglieder 171,00 Euro
SIGA = Sensory Integration German Association (si-ga.de)
Termin 2025
Montag 24.03.2025, 9 Uhr bis 17 Uhr, 9 UE = 9 FP
Online-Live-Seminar
Ort:
Online